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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 18

1918 - Berlin : Weidmann
Wwwmw 18 3. Der Groe Kurfürst 16401688. Heerwesen, 16. Die hheren Einnahmen verwendete der Kurfürst zur Hlfte auf die Erhaltung und Vermehrung des stehenden Heeres, das zuletzt etwa 30 000 Mann zhlte. Diese kamen aber nicht, wie bei uns heutzutage, durch die allgemeine Wehr-Pflicht, sondern durch Werbungen zusammen, die bei Ab-gngen von Mannschaften immer wieder ergnzt wurden. Die Obersten der Regimenter nahmen die Werbungen selbstndig vor und bekamen dafr vom Landesherrn eine bestimmte Summe, mit der sie wirtschaften muten. Das grte Ansehen geno der Feldmarschall Derfflinger, der einer armen Adelsfamilie sterreichs angehrte und frher in schwedischen Diensten ge-standen hatte. Wohlfahrtspflege. Um den Wohlstand seiner Untertanen war der Kurfürst Un- Landwirtschaft. hemht. In der L a n d w i r t s ch a s t diente ihm Holland als Vorbild. Seine eigenen Gter (Domnen) bildeten wahre Musterwirtschaften fr Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Gemse-bau. Zum erstenmal wurden Kartoffeln angepflanzt. Tchtigen Ansiedlern aus Holland und der Schweiz berwies er wste Land-striche, damit sie den Boden besser bearbeiteten. Arme Landleute versorgte er mit Saatkorn, Zugvieh und Ackergerten zur Be-stellung ihrer Felder und mit Holz und Geld zum Aufbau ihrer Huser %und Wirtschaftsgebude. Jeder Bauer mute bei seinem Hause einen Baumgarten anlegen und jeder Bauernsohn vor seiner Verheiratung sechs Obstbume veredeln und sechs junge Eichen anpflanzen. Gewerbe. Als Ludwig Xiv. alle Protestanten (Hugenotten) aus seinem Lande vertrieb, nahm sie der Kurfürst mit Freuden bei sich auf. Mit der Zeit kamen etwa 20 000 solcher Flchtlinge in seine Staaten, besonders nach Magdeburg, Berlin und Halle. Es waren meist geschickte und wohlhabende Handwerker, die neue Fabriken anlegten und dadurch auch die heimischen Gewerbe verbesserten, z. B. die Samt- und Seidenweberei und die Tuch-, Hut- und Strumpfbereitung. Sie verstanden auch den Bergbau und das Httenwesen, die damals erst bei uns aufkamen. Handel. 17. Den Hand el und Verkehr erleichterte Friedrich Wilhelm dadurch, da er eine regelmige Staatspost, die Dra-gonerpost, einrichtete. Sie fhrte von Memel der Berlin nach Kleve. Zwischen Oder und Spree legte er den Mllroser Kanal an, der mit Umgehung der schwedischen Ostseestdte so wichtige

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 41

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. 41 Schwesterkirchen sich vereinigten. Er erlie daher am 31. Oktober 1817, am dreihundertjhrigen Gedenktag der Reformation, einen Aufruf zur Union, d. h. zur Verschmelzung der beiden evange-tischen Kirchen. Die meisten Gemeinden Preuens, auch einige anderer deutscher Staaten folgten willig der Aufforderung des Knigs, und dabei ist es bis heute geblieben. Sechs Jahre spter setzte der König im Einverstndnis mit dem Papste fest, da es in Preußen zwei Erzbistmer (in Kln und Posen- Preuische ' Gnesen) und sechs Bistmer geben sollte. B.swmer. 43. Wichtige nderungen nahm der König im Steuer- steuern und und Zollwesen vor. Bisher hatten der Adel und die Bauernschaft die Kontribution und die Brger in den Stdten die Akzise aufgebracht. Beide Steuern wurden jetzt abgeschafft. Es gab nur noch eine nach dem Einkommen steigende Klassen-st euer, die von allen Untertanen gleichmig zu zahlen war, mochten sie auf dem Lande oder in der Stadt leben. Dies be-deutete eine groe Vereinfachung des Steuerwesens. Ebenso be-seitigte der König alle Zlle, die immer noch zwischen den ein-zelnen Teilen des Staatsgebietes bestanden hatten (Binnenzlle), und lie Zlle nur noch an den Grenzen des Staates erheben (Grenzzlle). Dadurch erleichterte er ganz wesentlich den Binnen-Handel. Aber Friedrich Wilhelm ging noch weiter. Er schlo auch mit vielen anderen deutschen Staaten einen Zollverein, Der Zollverein dem 1834 schon 25 Millionen Einwohner angehrten. Innerhalb dieses erweiterten Gebietes durften also ebenfalls die Waren ohne einen Binnenzoll befrdert werden. Erst spter zeigte es sich, da der Zollverein zugleich der Grund zu einer festeren staatlichen Vereinigung des deutschen Volkes wurde, denn die deutschen Stmme lernten sich durch den zunehmenden Handelsverkehr untereinander besser kennen. Als nun gar Dampfschiffe, Eisen-bahnen und Telegraphen in Gebrauch kamen, wurde der H and el erst recht lebhaft. Ebenso erzeugten die Gewerbe weit mehr Waren, seitdem man es verstand, in den Fabriken die Dampf-kraft zu verwenden. Fr die Schulen aller Art geschah damals besonders viel, Schule, so da Volksschulen und hhere Schulen einen guten Ruf selbst im Auslande bekamen. Auer Berlin erhielt auch Breslau eine Universitt. Sie war von Frankfurt (Oder) dorthin verlegt worden. Die Wittenberger Universitt wurde mit der in H a l l e

3. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 50

1918 - Berlin : Weidmann
] 50 10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 18611888. Der hchste Reichsbeamte ist der Reichskanzler, der vom Kaiser ernannt wird und die Geschfte in seinem Namen leitet. Ihm stehen acht Staatssekretre zur Verfgung. an e?/e?!iten ie Einzel st aaten drfen noch viele Angelegenheiten angelegensten. na(^ ihren eigenen Landesgesetzen ordnen, z. B. das Schulwesen. Dagegen beschliet das Reich z. B. der die Einnahmen und Ausgaben des Reiches, der Post- und Telegraphenwesen, der die Zlle an den Reichsgrenzen und as Rechtswesen. Wilhelms i. 52. Der erste Reichskanzler Otto v. Bismarck, ge-Ratgeber. 6oren ^ Schnhausen (westlich Rathenow) am 1. April 1815, stammte aus einer altmrkischen Familie, besuchte das Gym-nasium zu Berlin und studierte in Gttingen, Berlin und Greifs-Wald die Rechte. Er wurde spter Gesandter in Petersburg, Botschafter in Paris und 1862 preuischer Ministerprsident. Er war der grte deutsche Staatsmann, nicht blo weil er immer Erfolg hatte, sondern weil er seine hohen Ziele nur durch strenge Sittlichkeit verfolgte. Wilhelm I. erhob ihn 1865 in den Grafen-und 1871 in den Frstenstand. Bei seinem Austritt aus den Amtern wurde er zum Herzog von Lauenburg ernannt. Neben ihm waren Helmut v. Moltke, der gewaltige Schlachten-denker und groe Schweiger, und der Kriegsminister v. Roon, der Neuordner des Heerwesens, die hervorragendsten Berater Wilhelms I. Macht des Das Deutsche Reich wurde durch seine Einigkeit, durch den ^autnut Bund, den es mit sterreich-Ungarn und Italien schlo, und im Innern, durch die guten Beziehungen mit den meisten Staaten Europas ein wahrer Hort des Friedens. Die Grundlage seiner Macht bildeten nach wie vor das Landheer und die Marine, die unablssig erweitert und verbessert wurden, so da Bismarck ein-mal im Reichstage das stolze Wort sprechen konnte: Wir Deutschen frchten Gott und sonst nichts in der Welt." Auch der Seehandel nahm bestndig zu, besonders als das Reich eine Anzahl von Kolonien (Sdwestafrika, Togo, Ostafrika und Kaiser-Wilhelms-Land auf Neu-Guinea) erworben hatte. Im Innern festigte sich das Reich dadurch, da es in allen deutschen Staaten gleiche Mnze, gleiches Ma und Gewicht einfhrte und das Gerichtsverfahren berall gleichmachte. Leipzig ist der Sitz des Reichsgerichts, des obersten Gerichts-Hofes im Deutschen Reiche.

4. Das Alterthum - S. 271

1876 - Berlin : Weidmann
Cultur der Provinzen. 271 und Schriftsteller, sogar noch als das römische Reich schon in Trümmer gesunken war. Britannien, kaum unterworfen, erhielt schnell blühende Städte, wie Eboracum (York); auch London war schon ein bedeutender Handelsplatz. Germanien, zwar unbe-zwungen, erfuhr doch die reichste Einwirkung römischer Cultur; an diese erinnert der Kranz unserer Rhein- und Donaustädte, die Rebe auf unseren Bergen, das Obst und das Getreide in unsern Thälern. Die Donauprovinzen (Illyrien, Pannonien, Dacien, Mösien) standen mit ihren Städten Vindobona (Wien), Carnuntum (St. Petronell), Mursa (Essek), Taurunum (Semlin) und vor Allem Sirmium (westlich von Belgrad) der Rheingegend nicht nach. Selbst Thraeien und Macedonien zeigten blühende Orte. — Nur Griechenland1) und Italien selbst erschienen gegen die frühere Zeit verödet. Doch waren in Italien die schönen Meeresküsten mit Badeorten, die milden Gebirge um Rom mit Villen übersäet, und Norditalien mit Städten wie Mailand, Verona, Aquileia, Padua, Ravenna, im glücklichsten Zustande. In Griechenland glänzte noch Athen „mit ewig blühendem Leben und unalternder Seele“2) in vollem Glanz der alten Zeit und war durch Hadrian und die Antonine von Neuem verherrlicht3); Korinth war reich und üppig. In Kleinasien blühten Smyrna und Ephesos; die Apostelgeschichte zeigt uns von Antiochien bis Troas hin die Städte und Landschaften in Segen und Wohlstand. Ueberall aber zeugten Strassen, Brücken, Aquäducte, Bäder, Tempel und Monumente aller Art von der Macht des einen grossen gewaltigen Römergeistes, der sich jetzt erst recht befruchtend über die Welt ergoss. Von Gades und Bordeaux, von Ktesiphon, Palmyra und Alexandreia aus trafen die Strassen der ganzen Welt an dem goldenen Meilenzeiger des Augustus zusammen, der am Fusse des Capitoliums stand4)» Jede Strasse führte nach Rom, zum Herzen dieses Riesenkörpers. § 193. Das Rom der Imperatoren. L de consul Honorii. Aristides, Encom. Eomae. A mmi a nns Mar- cellinus an einzelnen Stellen. Il ^La*Tb^se/ ntc" Besch.reib- der Stadt Rom. C Bände. W. A. Becker, isvt Ais -R Gregorovius, Gesch. der Stadt Rom im Mittetalter, Stuttg honen d Stadt Rnm™° T t a ' Sudt ?om’ Berl 1^7-7u. Preller, die Re-fnkflrn l" Stadt Rom. J. J. Ampere, Histoire Romaine ä Rome. H. Jordan, die Kaiserpalaste in Rom (Virchow u. Holzendorff, Vorträge 1809). Zur Zeit der Republik war Rom nur durch wenige einfache öffentliche Bauten geschmückt gewesen. Erst Augustus rühmte sich, er habe eine Stadt aus Lehm vorgefunden und eine marmorne hinterlassen5). Er hatte die Stadt in ihre später beibehaltenen 14 Bezirke eingetheilt und sie in Gemeinschaft mit Agrippa durch be- !) Plu‘-Iw'13’3- '> 2>. 4. *) Mo

5. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 39

1894 - Berlin : Weidmann
39 Ludwig Neu- (spter Mittel-)mark, Land jenseits der Oder von Bayern (spter Neumark), die Lausitzen. der Wittels- 1322 Ludwig der Bayer besiegt seinen Gegenknig Friedrich bacher von sterreich in der Schlacht bei Mhldorf und 1314-1347 Ampfing. "Ludwig belehnt seinen Sohn Ludwig mit der Mark Brandenburg. | Ludwig sttzt sich im Kampfe mit dem von Frank-reich abhngigen Papste Johann Xxii namentlich auf die Städte. Marsilius von Padua lehrt unter Ver-werfung der weltlichen Herrschaft des Papstes die I Berechtigung der demokratischen Gemeindeordnung. 1338 Der Kurverein zu Reuse erklrt die Wahl des deutschen Knigs fr unabhngig von der Besttigung des Papstes. Karl Iv 1348 Karl Iv von Bhmen grndet die erste deutsche der Universitt Prag. ' Luxemburger 1356 Die goldene Bulle ordnet gesetzlich die bisher bliche 1347-1378 Knigswahl durch die sieben Kurfrsten: Erzbischof von Mainz, Kln und Trier, König von Bhmen, Herzog von Sachsen, Pfalzgraf bei Rhein, Mark-graf von Brandenburg. Frankfurt ist Wahl-, Aachen Krnungsstadt. Fr die Kurlande gilt Unteilbarkeit, Recht der Erst-geburt. Die schrankenlose Landeshoheit der Kurfrsten bildet sich aus. Pfahlbrger und Stdtebnde werden verboten. Deutschland ist that-schlich eine Frstenrepublik. | "Grte Macht des deutschen Ordens unter dem Hoch-meister Willrich von Knipprode. "Litauen wird wiederholt bekmpft. Bon der Oder | bis der die Dna reicht das Ordensgebiet. Die Hansa (ursprnglich Genossenschaft deutfcher Kaufleute in Wisby auf Gotlaud, dann im Stahl-Hof" zu London), Bund niederdeutscher, namentlich

6. Mittelalter - S. 92

1890 - Berlin : Weidmann
1240—1241 Friedrichs Sache führt in der Lombardei sein Sohn König Enzio1); er selbst kämpft glücklich im Kirchenstaate: der Papst verlangt und erhält Waffenstillstand, bricht denselben aber, als Friedrich auf das von Gregor nach Rom berufene Concil nicht eingehen will und das Zustandekommen desselben auch durch einen Sieg seiner Flotte bei Ostia hindert. Gregor Ix. f; nach kurzer Regierung seines Nachfolgers Cölestin Iv. bleibt der päpstliche Thron Iv2 Jahr erledigt. Der Krieg ruht zum teil. 1242 Friedrich, zum 4. Male in Deutschland, vereitelt die Umtriebe der päpstlichen Partei. 1243 Innocenz Iv. gewählt, Friedensverhandlungen eröffnet: der schön vereinbarte Friede durch den nachträglich erhobenen Anspruch des Papstes, ihm die Entscheidung über die Reichsrechte in der Lombardei anheimzustellen, vereitelt. 1244 Der Papst, zur Vernichtung Friedrichs entschlossen, flieht heimlich nach Lyon, wohin er zur Entscheidung über Friedrich ein allgemeines Concil beruft. 1245 Concil von Lyon: Innocenz setzt Friedrich ab und fordert die deutschen Fürsten zur Wahl eines neuen Königs auf. 1241 Bündnis zwischen Hamburg und Lübeck zur Sicherung des Handels (namentlich der Handelsstrafsen): Ursprung der Hansa. Die norddeutschen Städte begründen eine deutsche Seemacht, welche den ganzen Norden bis ins 16. Jh. beherrscht. Hansa heifst Vereinigung, Gilde, besonders zum Zwecke des Handels. — Die bedeutendsten Städte, auch viele Landstädte (z. B. Cöln, Frankfurt a. O. u. a.) treten dem Bunde bei. Er hatte später 4 Quartiere: das wendische (mit dem Vorort Lübeck), cölnische, sächsische (mit Braunschweig) und preufsisch-livländische (mit Danzig). Hauptfactorei für den Ostseehandel war Wisby auf Gothland (noch heut grofsartige Ruinen aus der Blütezeit der Stadt im 14. Jh.). — Auch ein rheinischer Städtebund bildete sich 1247, dauerte aber, obwohl anfangs viel mächtiger als die Hansa, nicht lange, da er sich keine regelrechte Bundesverfassung gab. ‘de tribus impostoribus’ die ärgsten Blasphemieen gegen das Christentum enthalte. Indes war dies wohl Sage, da sich eine Schrift unter jenem Titel erst aus dem J. 1598 feststellen läfst, die wegen Erwähnung des Jesuitenordens jedenfalls auch nicht viel vor 1598 verfafst sein könnte. Ihr Titel allein wirkte so schreckenerregend, dafs man sich von dem Inhalte eine schlimmere Vorstellung machte als er verdient: es wird auf ca. 20 Octavseiten nicht zu engen Drucks hauptsächlich Moses behandelt. — Der Verf. ist unbekannt: mit Rücksicht auf die Beschuldigung Gregors Ix. wurde die Schrift auch Friedrich Ii. zugeschrieben. *) D. i. Heinz. Vermählt mit der Besitzerin mehrerer Herrschaften in Sardinien, war er von Friedrich zum König von Sardinien ernannt worden.

7. Mittelalter - S. 125

1890 - Berlin : Weidmann
— 125 — Anhang. I. Brandenburgische Geschichte seit 1415. Die Hohenzollern, zuerst 1061 nachweisbar, teilten sich c. 1080 in die Linien Hohenburg (—I486) und Zollern; letztere wieder seit 1227 in die schwäbische und fränkische Linie, nachdem sie 1191 mit der Burggrafschaft Nürnberg belehnt waren. Sie zeichneten sich mehrfach im Kampfe für die Staufer aus. — Aus der schwäbischen ist Holienzollern-Hechingen und Hohen-zollern-Sigmaringen hervorgegangen. — Die Stammburg wurde seit 1846 wieder hergestellt. 1415—1440 Friedrich I., Markgraf von Brandenburg, einsichtig, gerecht und tapfer, bereits seit 1411 ‘rechter Obrist und gemeiner Verweser’ der Mark, bricht die Macht des Adels, namentlich der Familie Quitzow (Einnahme Friesacks mit der ‘faulen Grete’), vermag aber später bei geringen Mitteln und auswärtigen Kriegen sowie auch im Dienste des Kaisers meist nicht in der Mark anwesend, dem Lande nicht volle Ruhe zu verschaffen. 1440—1470 Friedrich Ii. der Eiserne bricht die Macht der widerspenstigen Städte, die z. t. mit der Hansa verbunden sind, namentlich Berlins und Cölns (1442), und kauft von dem durch den Krieg mit Polen bedrängten Deutschen Orden die Neumark zurück. Er legt zum Schmerze des Landes, infolge verschiedener Unglücksfälle in seiner Familie schwermütig, die Regierung nieder. Berlin, mit der Nicolaikirche auf dem rechten Spreeufer, und Cöln, mit der Petrikirche auf dem linken sowie auf der das Überschreiten des breiten Flusses erleichternden Spreeinsel, beide verbunden durch die ‘Lange’ Brücke,1) erhielten ca. 1230 Stadtrecht und hatten von 1307 an einen gemeinsamen Rat. Die Ermordung des welfisch gesinnten Propstes Nicolaus von Bernau durch das gut kaiserliche Volk 1325 brachte das Interdikt längere Zeit über beide Städte. — Zur Niederhaltung der beiden Gemeinden legte Friedrich Ii. das später sehr erweiterte und 1699 durch Schlüter ausgebaute Schlofs an. Berlin verlor wegen seiner Widersetzlichkeit den auf dem Molkenmarkte stehenden Roland, das Zeichen der Städtefreiheit. Auch den Dom gründete Friedrich. — Cöln war wohl wendisches Fischerdorf, Berlin vielleicht deutsche Ansiedlung. Die Namen sind noch nicht aufgeklärt. 1470—1486 Albrecht Achill, Friedrichs Ii. Bruder, Besitzer der fränkischen Lande, tapfer und politisch klug (daher auch ‘Ulysses’ oder der ‘deutsche Fuchs’), regiert die Mark durch seinen kraftvoll den Frieden wahrenden Sohn Johann und giebt die 1473 Dispositio Achillea, das Hohenzollernsche Hausgesetz, das die Zersplitterung des Staates verhindert. Die Mark soll ’) Sie war länger als heut wegen des Überschwemmungsgebiets zu beiden Seiten der Spree.

8. Neue Zeit - S. 48

1892 - Berlin : Weidmann
— 48 — Bürgermeisterfehde 1533—1536), von ganz Europa mit Spannung verfolgt, nimmt hei den geringen Machtmitteln Lübecks, das nicht die Unterstützung aller Hansastädte findet und nur mit Mecklenburg und Heinrich Vttt. verbündet ist, einen für Lübeck ungünstigen Verlauf: Christian von Holstein, protestantisch gesinnt und gegen die lübische Demokratie von Fürsten des Schmalkaldischen Bundes sowie von Albre cht v.preufsen unterstützt, wird als Christian Iii. König von Dänemark; Wullen web er tritt unter ehrenvollen Bedingungen zurück (1535); der wiederhergestellte alte Bat schliefst Frieden (1536 zu Hamburg), ohne jedoch den Katholicismus wieder hersteilen zu können; doch scheidet Lübeck aus dem Schmalkaldischen Bunde. Wullenweber, bald nach seinem Rücktritt wegen mangelnden Geleits im Erzbistum Bremen gefangen genommen und an den Herzog Heinrich von Braunsclrweig ausgeliefert, wird von Christian Iii. und Lübeck wegen hochverräterischer Umtriebe gegen Kaiser, Fürsten und Lübeck vor dem Landgericht am Tollensteiu bei Wolfenbüttel angeklagt, verurteilt und 1537 hingerichtet. — Beginn des Verfalls der Hanse und Lübecks. Es ist unrichtig, der Protestantisierung Lübecks den \ erfall der Stadt und der Hanse zuzuschreiben; teils die Entwickelung des Welthandels, der die holländischen Städte hob, teils die innerliche Erstarkung der nordischen Reiche liefs Lübecks Macht zurückgehen; auch hielt Lübeck an alten Privilegien unzeitgemäfs fest. — Wullenwebers Hinrichtung ist bei unzureichenden Beweisen für die Anklage ein politischer Mord, der den Fürsten zur Last fällt, welche den Führer der lübischen Demokratie fürchteten, zumal ihm Verbindungen mit den Wiedertäufern in Münster vorgeworfen wurden. Wullenweber hat alle Geständnisse, die ihm durch die Folter erprefst waren, auf dem Schafott widerrufen. 1535 Karls V. Zug nach Tunis, das der Beherrscher des Korsarenstaates in Algier und Vasall Solimans Ii. Haireddin Barbarossa erobert hat: der Kaiser verhindert, die Protestanten für die Zurückführung Ulrichs von Württemberg zu züchtigen. — Der glänzende Erfolg in Tunis läfst den Kaiser an die Eroberung von Algier und Konstantinopel denken. — Der Schmalkaldische Bund beschliefst, den trotz der Friedensschlüsse von Nürnberg und Cadan vom Kammergericht ausgehenden Urteilen gegen die Protestanten nötigenfalls mit Gewalt entgegenzutreten.

9. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 39

1906 - Berlin : Weidmann
Rußland. 39 zufriert. Dagegen blüht das durch seine Verteidigung im Krimkriege berühmte «Sewastopol empor infolge der Eisenbahnverbindung mit dem Binnenlande. Oberhalb der Mündung des Bug, doch von den größten Seeschiffen zu erreichen, liegt onikolajew, der stark befestigte Kriegshafen Rußlands im S., das im Handel weit übertroffen wird vou """"Odessa, dem hervorragendsten Platz für Getreidehandel. An der von hier durch Bessarabieu nach dem kornreichen Galizien führenden Straße liegt "Kischinew. Klein- oder Westrnßland. **Kuw [ffjeff] am Dnjepr hat Bedeutung als starke Festung und auch dadurch, daß von hier aus das Christentum über Rußland verbreitet ist; seine Klöster, namentlich das große Höhlenkloster, werden jährlich von vielen Wallfahrern besucht. "Charkow ist durch seine Messen zu einer der größten Handelsstädte des Landes erblüht, "Wilna in Litauen verdankt sein Anwachsen hauptsächlich dem Umstände, daß hier zwei große nach Deutschland führende Eisenbahnen sich kreuzen. In dem Urwalde von Bialowicza s.w. von Wilua leben noch Wisents, sog. Auerochsen. Das stark befestigte -^Warschau, die Hauptstadt des König- reichs Polen, deckt den Übergang über die Weichsel, denn hier laufen mehrere Straßen aus Deutschland und Österreich zusammen. An der schleichen Grenze werden Kohlen gewonnen; darauf beruht die bedeutende Fabriktätigkeit im w. Polen, wo besonders ""Lodz schnell groß geworden ist. Die Ostseeprovinzen. In Kurland treibt «Libau großen Ge- treidehandel: weil sein Hasen nur sehr selten zufriert, ist bei der Stadt neuerdings ein starker Kriegshafen angelegt. Hier sind wie auch in Liv- land die Städte meist von Deutschen gegründet. So bietet ""Riga, nächst Petersburg Rußlands größter Handelshafen an der Ostsee, teilweise noch das Bild einer mittelalterlichen deutschen Stadt, und die Universität Dorpat, jetzt Jurjew genannt, hatte bis vor kurzem deutsche Unterrichtssprache. Vor dem Eingange zum Rigaschen Meer- busen liegt die Insel Ösel. Auch Reval in Estland, an der Einfahrt in den Finnischen Meerbusen, ist wie Riga eine alte Hansa- und bedeutende Handelsstadt. In Jngeriilanland liegt an der Mündung der Newa iu den Finnischen Meerbusen ff St. Peters- burg, die Hauptstadt des Reichs, die erste Stadt in bezug auf See- Handel, Wissenschaft (Universität, Bibliotheken, Akademie), Kunst (Museen) und äußere Pracht. Da nur kleine Seeschiffe bis Petersburg gelangen können, bildet das w. davon auf einer Insel gelegene «Krön- stadt, das für die größten Schiffe zugänglich ist, seinen Vorhafen.

10. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 45

1906 - Berlin : Weidmann
Dänen,ark 45 noch mehr beschränkt als in Schweden, da fast 3/4 des Bodens un- benutzbar sind. Hierdurch bedingt ist das Wohnen in zerstreut liegenden Einzelgehöften. Den Unterricht erteilen Wanderlehrer, aber trotzdem steht die Volksbildung auf sehr hoher Stufe. Die Hauptstadt ""Kristiania liegt am n. Ende des vom Skager Rak weit ins Land eindringenden, nach der Stadt genannten Fjordes; früher war Trondhjem, deutsch Drontheim, die Haupt- und Krönungsstadt. In der Gegend der Lofoten-Inseln findet vom Januar bis April der Hauptfaug des Kabeljaus, einer Dorschart, statt, aus dessen Leber der Lebertran gepreßt wird, während der an Stangen getrocknete Fisch als Stockfisch nach Spanien, Italien und Rußland als Fastenspeise versandt wird. Für die Tausende von Fahrzeugen, die dem Fange obliegen, ist Tromsö von Bedeutung, Hauptplatz aber für den Handel mit Stockfischen, Heringen und Hummern ist Bergeu. Jenseit 70" N. liegt Hammerfest, die nörd- lichste Stadt der Erde. In Norwegen wird der Verkehr fast ausschließlich durch Schiffe ver mittelt. Von Göteborg führt eine Wasserstraße, der Göta^Kanal, mit Benutzung des Wener- und Wettersees zur Ostsee; die Fälle des Trollhätta (= Teufelshut) werden durch großartige Schleusentreppen umgangen, und auch an anderen Stellen mußten zahlreiche Schleusen angelegt werden. Von Stockholm aus ziehen Bahnlinien nach Malmö, Göteburg, Kristiania und über Gefle nach Drontheim, das wie auch Bergen mit Kristiania durch Eisenbahn verbunden ist. Nordwärts führt die Eisenbahn bis zum Lulea- Elf und von da über Gellivara zur norwegischen Küste. Der Telegraph reicht im Dienste des Fischhandels an der norwegischen Küste bis zum äußersten Norden. § 10. Dänemark. Geographische Lage: Skagens Horn fast 58° N. Gjedser 54v-° N. W.-Küste 8° D. (fast wie Mainz), Kopenhagen 12° O. (wie Rostock, Halle a. S.). 38 009 qkm, 2v2 Mill. E., auf 1 qkm 64 E. (in allem — Prov. Hannover) Das Königreich Dänemark besteht aus dem n. Teile der Halb- insel Jütland, den zwischen dieser und dem s. Schweden gelegenen Inseln und der felsigen Insel Bornholm. Die Halbinsel Jütland wird im O. von einem niedrigen Höhenrücken durchzogen, der im N. mit dem sogenannten Kap Skagens Horn endet. Der n. Teil ist sandig und öde und durch den vielverzweigten Liim-Fjord, der seit 1825 auch mit der Nord-
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